Studie zum Verständnis von Faktenboxen

Eine neue Publikation von Michelle McDowell vom Harding-Zentrum und Mitgliedern unseres Partner-Instituts, dem Winton Centre for Risk and Evidence Communication: Menschen verstehen und erinnern sich an den Nutzen und Schaden einer medizinischen Behandlung besser, wenn er in Tabellenform (also als Faktenbox) präsentiert wird, anstatt in Textform. 

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Screenshot Publikation

Unstatistik des Monats Februar 2020: Lungenkrebs-Screening rettet Leben

Die „ÄrzteZeitung“ gibt bekannt: “Lungenkrebs-Screening per Low-dose-CT rettet Leben“. Springer Medizin berichtet, CT-Screening reduziere die Lungenkrebssterblichkeit um 24 Prozent bei Männern, bei Frauen sogar um 35 Prozent. Der Standard empfiehlt: „Raucher in die Röhre schicken“, denn vor allem diese würden von der Low-Dose-Computertomografie als Früherkennungsmaßnahme profitieren. „Das wären für Österreich mehr als 1.000 gerettete Menschenleben jährlich“, erklärt APA-Science. Eine Flut von Pressemeldungen erklärt, dass nun bewiesen sei, dass Lungenkrebs-Screening Leben rette und man deshalb für die flächendeckende Einführung Milliarden ausgeben sollte.

Lunge
Creative Commons 4.0 BY-NC
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TED-Ed-Talk: "Why do people fear the wrong things?"

Ein neues Medikament reduziert das Herzinfarktrisiko um 40%. Die Zahl der Hai-Angriffe hat sich um den Faktor zwei erhöht. Wenn man einen Liter Cola pro Tag trinkt, verdoppelt sich das Risiko, an Krebs zu erkranken. All dies sind Beispiele dafür, wie Risiko in Nachrichtenartikeln dargestellt wird - und dies kann oft irreführend sein. Wie können wir also ein Risiko besser einschätzen? Dieses Video mit Text von Gerd Gigerenzer erklärt den Unterschied zwischen relativem und absolutem Risiko. [Regie/Animation: Visorama, Sprecher: Addison Anderson].

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Screenshot TED-Ed-Talk

Kommunikationsproblem Naturgefahren: Wie lassen sich Hochwasserrisiken transparent und verständlich darstellen?

Um die Bevölkerung für drohende Unwetterereignisse besser zu sensibilisieren, hat der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen, ein Beratungsgremium des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Mirjam Jenny (wissenschaftliche Leiterin des Harding‐Zentrums) und Nadine Fleischhut (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung) mit der Erstellung eines wissenschaftlichen Gutachtens zur Verbesserung der Kommunikation über Gefährdungen durch Hochwasser und andere Naturkatastrophen beauftragt. Die Gefahrenlage soll gegenüber der Bevölkerung sowie potenziellen Versicherungsnehmern transparent und leicht verständlich dargestellt werden, um eine informierte Entscheidung über den Abschluss einer Versicherung zu ermöglichen.

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Hochwasser
© Jonathan Ford on Unsplash

Unstatistik des Monats Januar 2020: Google AI erkennt Brustkrebs besser als die erfahrensten Radiologen

Im Januar 2020 publizierte die Fachzeitschrift „Nature“ eine Studie über ein AI-System zur Brustkrebsfrüherkennung. AI steht dabei für „Artificial Intelligence“, also „künstliche Intelligenz“. Die Schlagzeile von nach-welt.com berichtete „Google AI erkennt Brustkrebs besser als die erfahrensten Radiologen“. Der Spiegel titelte „Wie künstliche Intelligenz künftig den Job von Ärzten übernimmt“. Ähnliche enthusiastisches Medienecho gab es weltweit. AI-Systeme werden in der Tat immer besser in der Krebsfrüherkennung, aber das ist nicht unser Punkt. Diese Unstatistik zeigt exemplarisch, wie AI-Erfolge in der Presse übertrieben werden und die Frage nach dem Nutzen für Patientinnen und Patienten nicht gestellt wird.

Mammogramme
© James King-Holmes, Science Photo Library
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Wissen, wo es langgeht | ZEIT ONLINE, 20.1.2020

ZEIT ONLINE zeigt drei Entscheidungsbäume (fast-and-frugal trees), die in unserem Projekt RisikoAtlas entwickelt wurden: Wie kann ich die Qualität von Informationen im Netz besser einschätzen, z.B. bei Gesundheitsinformationen, Produktrezensionen und Geldanlagen?
Einfache Entscheidungsbäume ähneln hierarchisch geordneten Checklisten. Sie gelangen anhand von wenigen zentralen Fragen, die jeweils mit Ja oder Nein beantwortet werden können, schnell zu einer Handlungsempfehlung.
 
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Infografik ZEIT-ONLINE

Unstatistik des Monats Dezember 2019: Wahlen in Großbritannien – Die Grünen haben ihr Ergebnis um 60 Prozent gesteigert

Die Unstatistik des Monats Dezember ist ein Tweet auf dem Twitter-Kanal des  Londoner ZDF-Studios, auf den auch auf der Homepage der ZDF-Nachrichtensendung „heute“ verwiesen wird. Der Tweet lautet: „Weiterer interessanter Fakt. Obwohl #Klimawandel keine Rolle im Wahlkampf gespielt hat, konnten die Grünen 60% zulegen. Und erzielen somit das beste Ergebnis im Vergleich zu allen anderen Parteien. Trotzdem hat es nur eine grüne Abgeordnete ins Parlament geschafft.“ Auf der „heute“-Homepage wird diese Nachricht wiederholt: „Obwohl es bei den Grünen nur ein Abgeordneter ins Parlament geschafft hat, haben sie ihr Ergebnis um 60 Prozent gesteigert.“

Wahlergebnis UK Dezember 2019
(c) BBC
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Unstatistik des Monats November 2019: PISA-Ergebnisse sind international nur eingeschränkt vergleichbar

Die Unstatistik des Monats November ist die zu erwartende wenig differenzierte Berichterstattung über die PISA-Studie. Diese Unstatistik ist also vorbeugend, da die Studie erst am 3. Dezember der Öffentlichkeit präsentiert wird. Ziel ist es dieses Mal, die PISA-Berichterstattung im Voraus besser zu machen, statt im Nachhinein darüber zu schreiben. Bereits vor der offiziellen Publikation der internationalen OECD-Schulleistungsuntersuchung („Programme for International Student Assessment“) Anfang Dezember sorgt die neueste Ausgabe der Studie für einiges Rauschen im deutschen Blätterwald. So berichtete beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 28. November in einem Gastbeitrag des Bildungsforschers Rainer Bölling unter dem Titel „Schiefer als der schiefe Turm“ von verschiedenen Problemen zurückliegender PISA-Studien.

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(c) Thommy Weiss / pixelio.de
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Unstatistik des Monats Oktober 2019: Klimapaket macht Flugtickets wesentlich teurer

Die Unstatistik des Monats Oktober ist die Prognose, dass Inlandsflüge durch das Klimapaket der Bundesregierung deutlich verteuert würden. Mehrere Medien dramatisieren die angekündigte Erhöhung der Luftverkehrssteuer. Beispielsweise schreibt die Berliner Morgenpost, Flüge würden wohl „spürbar teurer“, die BILD-Zeitung titelt: „STEUER UM 76 PROZENT RAUF - GroKo macht Flugtickets noch mal teurer!“ und auch ein Nachrichtenbeitrag auf dem Netzwerk LinkedIn prognostiziert: „Inlandsflüge werden wohl deutlich teurer“.

Flugzeug
© Jordan Sanchez on Unsplash
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