Aktuelle Meldungen

Unstatistik des Monats Januar 2016: Glyphosat im Urin

Die Unstatistik des Monats Januar ist der wiederholt behauptete Verdacht, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei (Weltgesundheitsorganisation WHO) und „Grund zur Besorgnis“ bestünde (die Präsidentin des Umweltbundesamtes, zitiert in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Januar). Internet-Plattformen überziehen die Republik seit Monaten mit Shitstorms und Aktivisten verstopfen Tausende von E-Mail-Accounts mit Alarmaufrufen: Glyphosat wurde im Urin von Menschen nachgewiesen!

Glyphosat
© Hiero / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats Dezember 2015: Liebestrunken – Vermittlungsbörse schießt statistisches Eigentor

Liebestrunken – Vermittlungsbörse schießt statistisches Eigentor

Die Unstatistik des Monats Dezember ist die Aussage der Singlebörse „Parship“, alle 11 Minuten fände sich auf Ihrer Vermittlungsplattform ein neues Paar. Ist also dort besonders gut aufgehoben, wer einen Partner fürs Leben sucht? Nein, denn mit etwas Wahrscheinlichkeitsrechnung entpuppt sich diese Aussage als Anti-Werbung. Wenn sich bei geschätzten rund 5 Millionen Mitgliedern in Deutschland sogar alle 10 Minuten zwei davon ineinander verlieben, damit aus dem Sucherpool ausscheiden und durch zwei neue Singles ersetzt werden, beträgt für ein zufällig ausgewähltes Mitglied die Wahrscheinlichkeit einer neuen Liebe pro Jahr kaum mehr als 2%.

Partnervermittlung
© Grey59 / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats November 2015: Lebenselixier Kaffee

Die Unstatistik des Monats November ist die in verschiedenen Medien verbreitete Meldung, Kaffeetrinken befördere ein langes Leben. So titelte beispielsweise das Hamburger Abendblatt am 18. November „Kaffee soll das Leben verlängern“. Auch die Augsburger Allgemeine berichtete am 19. November: „Kaffee verlängert das Leben“. Das klingt gut in den Ohren leidenschaftlicher Kaffeetrinker.

Kaffee
© Tim Reckmann / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats Oktober 2015: Wursthysterie

Die Unstatistik des Monats Oktober ist die Zahl 18. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt, dass pro 50 g täglichen Konsums von verarbeitetem Fleisch (wie etwa Wurst) sich das Darmkrebsrisiko um 18% erhöht. Wurst wird damit in die gleiche Kategorie der krebserregenden Stoffe wie Asbest oder Zigaretten eingestuft. Diese Meldung führte in Deutschland zu einer wahren Wursthysterie. Es gibt wohl keine Zeitung und keinen Radio- oder Fernsehsender, die nicht über dieses Ergebnis berichtet hätten. So warnte die Bild-Zeitung am 27. Oktober „Wurst und Schinken als krebserregend eingestuft!“ und die „Zeit“ fragte am 26. Oktober „Rauchen kann töten, Wurst essen auch?“.

Wurst
© Klaus Steves / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats September 2015: Mindestlohn - Alle fühlen ihre Position bestätigt

Die Unstatistik des Monats September sind die vermeintlich positiven oder negativen Beschäftigungseffekte des Mindestlohns. Während beispielsweise das „Handelsblatt“ am 15. September schrieb „Die Horrorstorys haben sich nicht bewahrheitet“ und „Bild“ am 16. September titelte „Mehr Geld für 3,7 Mio. Arbeitnehmer!“, berichtete der „Focus“ am 15. September „120.000 Mini-Jobs weg - Gewerkschaft und Arbeitgeber streiten über Mindestlohn“.

Mindestlohn
© Uwe Schlick / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats Juli 2015: Macht uns eine vegetarische Lebensweise zu besseren Menschen?

„Vegetarier und Veganer sind die besseren Menschen, denn sie haben weniger Vorurteile und widersetzen sich eher autoritären Strukturen.“ So oder ähnlich kommentierten viele Medien – wie zum Beispiel die Allgemeine Zeitung oder die NWZ Online – eine am 24. Juli publizierte Studie der Universitäten Mainz und Wuppertal. Mehr oder weniger deutlich wird dabei formuliert, dass die vegetarische Lebensweise ein bestimmtes soziales Verhalten fördere oder sogar die Ursache dafür sei.

Vegetarier
© birgitH / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats Juni 2015: Geschmacksirrläufer

Die Unstatistik des Monats Juni ist eine Werbekampagne der Supermarktkette Lidl für die von Lidl vertriebene Cola mit der Botschaft „Deutschland kommt auf den Geschmack! 80% finden Freeway Cola schmeckt wie eine Markencola.“ In einer Fußnote zum Werbeplakat ist außerdem zu lesen: „Cola Geschmackstest 2015: Bei einem Blindtest mit 510 Teilnehmern, denken 8 von 10 derjenigen, die Freeway als ihre Favoriten wählen, Coca Cola oder Pepsi Cola getrunken zu haben“ [Komma-Fehler sind vom Werbeplakat übernommen]. Diese Botschaft ist zwar korrekt, in der Darstellung jedoch irreführend.

Cola
© motograf / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats Mai 2015: Ungleichheit: Schiefer OECD-Vergleich

Die Unstatistik des Monats Mai ist ein Produkt der OECD: Laut einer am 21. Mai publizierten Studie verdienen die obersten 10 Prozent der deutschen Erwerbstätigen 6,6-mal so viel wie die untersten 10 Prozent. Die Einkommensunterschiede in Deutschland seien größer als in vielen anderen Industrienationen. Es folgten die üblichen Klagen der Gewerkschaften und von Teilen der Presse über eine vergleichsweise große Ungerechtigkeit am deutschen Arbeitsmarkt. So titelte zum Beispiel die Frankfurter Rundschau am 21. Mai „So ungleich ist Deutschland“.

OECD
© I-vista / pixelio.de
» weiterlesen

Unstatistik des Monats April 2015: Schlachtfeld Straße – Regionale Meldungen zur Verkehrsstatistik

Die Unstatistik des Monats April sind die zahlreichen Meldungen in regionalen Medien zur Entwicklung der Verkehrstoten im Jahr 2014. So meldete die BZ Berlin am 29. April unter Hinweis auf den Verkehrssicherheitsreport der DEKRA: „Die Berliner werden im Straßenverkehr immer aggressiver. Die Folge: 40 Prozent mehr Verkehrstote in Berlin“. Ein paar Tage zuvor meldete der Tagesspiegelunter Verweis auf das Statistische Bundesamt „In Berlin sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2015 insgesamt 2020 Menschen im Straßenverkehr verunglückt, vier davon tödlich. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch acht Menschen gewesen“. Das wiederum wäre ein Rückgang der Verkehrstoten in Berlin um 50%. Die Frankfurter Rundschau meldete einen Rückgang der Verkehrstoten in Frankfurt um rund 50%. Aus einer Informationsgraphik lässt sich dann entnehmen, dass im Vergleich zum Jahr 2013 mit 22 Verkehrstoten im Jahr 2014 11 Tote auf den Frankfurter Straßen zu beklagen waren. In Pforzheim stieg dagegen die Zahl der Verkehrstoten um 250% – von 4 auf 14.

Verkehrsstatistik
© igorMIL / pixelio.de
» weiterlesen