Aktuelle Meldungen

Unstatistik des Monats Mai 2019: „Zuverlässiger“ Bluttest aus Heidelberg – jede zweite gesunde Frau würde falschen Krebsbefund erhalten

Die Unstatistik des Monats Mai ist die Falsch-Alarm-Rate des Heidelberger Bluttests für Brustkrebs. Dieser Test wurde in einer Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg als „Meilenstein in der Brustkrebsdiagnostik“ gepriesen und auf der Titelseite der BILD-Zeitung als „Weltsensation aus Deutschland“ gefeiert. In beiden Fällen wurde die Sensation mit einer Trefferrate von 75 Prozent begründet und davon gesprochen, dass der Test marktfähig sei. Wir hatten in der Unstatistik vom Februar 2019 bereits erklärt, dass die Trefferrate allein nichts über die Zuverlässigkeit eines Tests aussagt. Man muss immer zugleich die Falsch-Alarm-Rate kennen, das heißt, wie häufig der Test bei gesunden Frauen fälschlicherweise einen Verdacht auf Krebs feststellt. Diese wurde aber nicht kommuniziert.

Bluttest
© Universitätsklinikum Heidelberg
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Unstatistik des Monats April 2019: Gelsenkirchen #401

Im April 2019 wurde eine Studie aus dem Mai 2018 als Unstatistik virulent: Wie u.a. die WAZ berichtet, weigern sich mehrere Oberbürgermeister und Landräte des Ruhrgebiets, an zwei vom ZDF geplanten Ranglisten, dem „Familienatlas“ und dem „Seniorenatlas“, teilzunehmen. Hintergrund ist die Verärgerung der Lokalpolitiker über die Studie „Wo lebt es sich am besten? Die große Deutschland-Studie“ aus der Dokumentations-Reihe ZDFzeit vom Mai 2018, die von der Prognos AG im Auftrag des ZDF erstellt wurde.

NordsternBridge
© Image by 2818784 from Pixabay
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Unstatistik des Monats März 2019: Digitaler Scheinenthusiasmus

Die Unstatistik des Monats ist eine im März publizierte Studie der Firma Duden Learnattack, nach der sich deutsche Lehrer und Schüler mehr digital geprägten Unterricht wünschen. Neun von zehn Lehrern hätten demnach gerne digitale Technologien zur Unterstützung des Unterrichts, 83% wünschen, dass ihren Schülern Online-Material zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zur Verfügung steht, und 87% erwarten von der Digitalisierung ganz generell große Chancen für ein nachhaltiges und erfolgreiches Lernen.

Digitalisierung-Schule
© Karl-Heinz Laube / pixelio.de
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Unstatistik des Monats Februar 2019: Weltsensation – Bluttest erkennt Brustkrebs!

Die Unstatistik des Monats Februar ist eine Pressemitteilung der Universitätsklinik Heidelberg. Sie berichtet über einen neuen „marktfähigen“ Bluttest für Brustkrebs, der eine Trefferrate (Sensitivität) von 75 Prozent hat. Die Heidelberger Forscher gaben der BILD-Zeitung ein Exklusiv-Interview, die dann schrieb: „Neuer Bluttest erkennt zuverlässig Brustkrebs - Warum dieser Test eine Weltsensation ist“.

Bluttest
© Universitätsklinikum Heidelberg
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Unstatistik des Monats Januar 2019: Berichterstattung in der Tagesschau über den Zusammenhang von Feinstaub und vorzeitigen Todesfällen

Schweine sind gefährlicher als Diesel-Autos: Rund 50.000 Menschen sterben vorzeitig Jahr für Jahr in Deutschland an den Emissionen der Landwirtschaft (insbesondere der Massentierhaltung) errechnet das Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie. Das seien 45 Prozent und damit der größte Teil der jährlich knapp 120.000 vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaub – doppelt so viele wie bisher angenommen. Für die Tagesschauist damit klar, dass Feinstaub ebenso gefährlich ist wie Rauchen.

DrivingBan
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Unstatistik des Monats Dezember 2018: „Sie sind wahrscheinlich HIV-Positiv“

Am 1. Dezember war Welt-AIDS-Tag. Das Motto lautete im Jahr 2018 „Know your status“. Ziel ist, dass bis zum Jahr 2020 90 Prozent aller Menschen ihren Immunstatus kennen. Seit Oktober dürfen dazu in Deutschland HIV-Schnelltests frei verkauft werden, die man in Apotheken, Drogerien oder über das Internet bestellen und anonym selbst durchführen kann. Man muss nur die Gebrauchsanweisung lesen, mit einer Lanzette die Haut an der Fingerspitze durchstechen und das Blut in ein Teströhrchen füllen. Dann wartet man 10 bis 15 Minuten und erhält schließlich das Ergebnis: positiv oder negativ. Leider wird aber nicht verständlich erklärt, was das Ergebnis bedeutet. Das wäre jedoch insbesondere für alle diejenigen wichtig, die ohne Arzt einen HIV-Selbsttest durchführen.

HIV-Test
© Helen McArdle / Science Photo Library
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Unstatistik des Monats September 2018: Konfusion bei Pro und Kontra Sommer- und Winterzeit

Die Unstatistik des Septembers 2018 ist die Zahl 80%. So viele EU-Bürger wünschen sich angeblich das Ende der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und zurück. So das Ergebnis einer Online-Umfrage der EU-Kommission. Es ist mit dafür verantwortlich, dass die Zeitumstellung in der EU abgeschafft werden soll, wie beispielsweise tagesschau.de unter dem Titel „2019 zum letzten Mal“ berichtete.

Zeitumstellung
© birgitH / pixelio.de
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Unstatistik des Monats August 2018: 0,5 Prozent erhöhtes Gesundheits-Risiko bei einem Drink pro Tag

Die Unstatistik des Monats August ist eine Analyse der Fachzeitschrift „Lancet“ von 83 Studien mit insgesamt etwa 600.000 Menschen über die Auswirkung von Alkohol. Ein Ergebnis dieser Studie wurde in den Medien, unter anderem im Deutschlandfunk und bei stern.de, besonders hervorgehoben: Ein einziger „Drink“ pro Tag erhöht das Risiko, eines von 23 alkohol-bezogenen Gesundheitsproblemen zu bekommen, um 0,5 Prozent. Ein Drink sind 10 Gramm Alkohol, also etwa ein Viertelliter Bier oder ein Achtel Wein. In den Medien wurde davon gesprochen, dass der Satz „Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren“ nun endgültig widerlegt sei und man jetzt über absolute Abstinenz und höhere Besteuerung reden müsse.

Wein
© Jean Beaufort / CC0 1.0
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