Unstatistik des Monats Mai 2016: Krebs durch Erdölförderung?

Die Unstatistik des Monats Mai sind die vermeintlich unnatürlichen Häufungen von Krebserkrankungen in der Nähe von Erdöl- oder Erdgasförderstätten sowie Fracking- und Atomanlagen, die seit Jahrzehnten die Menschen beunruhigen. Aktueller Anlass ist der Artikel „Die rätselhaften Krebsfälle von Rodewald“ in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 8. Mai 2016: Von den 2 500 Einwohnern dieses Ortes im Landkreis Nienburg sind im Zeitraum von 2005 bis 2013 20 Personen an Leukämie oder Tumoren des Lymphgewebes erkrankt. Im Durchschnitt seien aber nur 12 Fälle zu erwarten, so der Artikel, deshalb sei diese Häufung nicht durch Zufall zu erklären, also statistisch signifikant. Ein möglicher Auslöser sei das bei der Erdölförderung rund um Rodewald entwichene Benzol.

Erdöl
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Unstatistik des Monats April 2016: Altersarmut – eine Null zuviel

Die Unstatistik des Monats April ist eine Meldung des WDR, der für 50% der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Ruhestand in Altersarmut prognostiziert hat („Fast jedem Zweiten droht eine Armutsrente“, Stand: 20. April 2016). Kein Wunder, dass eine solche Zahl zu Deutschlands Rente die Republik in Aufregung stürzt. Nur ist sie falsch, und 5% ist eine wahrscheinlichere Prognose.

Rente
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Unstatistik des Monats März 2016: Nichts dazugelernt – Equal Pay Day weiter falsch

Die Unstatistik des Monats März ist der sogenannte „Equal Pay Day“, dieses Jahr der 19. März. „Bis zu diesem Tag hätten Frauen hierzulande über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um das Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu bekommen“ (Die Zeit vom 17. März 2016, Artikel „Männer wollen das doch auch“). Dieses Datum resultiert aus zwei Überlegungen. Erstens verdienten Frauen im Durchschnitt 21,6 Prozent weniger als Männer. Und wenn Frauen dann zweitens 21,6 Prozent länger arbeiteten als Männer, hätten sie am 19. März das Jahreseinkommen der Männer erreicht.

EqualPay
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Unstatistik des Monats Februar 2016: 337 Prozent zu warm!

Schneekanonen funktionieren nicht mehr. Sonnenbaden im T-Shirt im Wiener Burggarten – die Unstatistik des Monats Februar ist die Berichterstattung der Tageszeitung „Österreich“ und des Wetter-Portals „wetter.at“ vom 7. Februar über den „wärmsten Winter aller Zeiten“. Ein Klimaexperte erklärte, jedes Kind wisse, dass der Ausstoß von Treibhausgasen daran schuld sei. Und die Journalisten hatten eine innovative Idee, die Erwärmung zu messen. Nicht in Celsius, sondern in Prozent: Im Jänner 337 Prozent zu warm!

Klimawandel
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Unstatistik des Monats Januar 2016: Glyphosat im Urin

Die Unstatistik des Monats Januar ist der wiederholt behauptete Verdacht, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei (Weltgesundheitsorganisation WHO) und „Grund zur Besorgnis“ bestünde (die Präsidentin des Umweltbundesamtes, zitiert in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Januar). Internet-Plattformen überziehen die Republik seit Monaten mit Shitstorms und Aktivisten verstopfen Tausende von E-Mail-Accounts mit Alarmaufrufen: Glyphosat wurde im Urin von Menschen nachgewiesen!

Glyphosat
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Unstatistik des Monats Dezember 2015: Liebestrunken – Vermittlungsbörse schießt statistisches Eigentor

Liebestrunken – Vermittlungsbörse schießt statistisches Eigentor

Die Unstatistik des Monats Dezember ist die Aussage der Singlebörse „Parship“, alle 11 Minuten fände sich auf Ihrer Vermittlungsplattform ein neues Paar. Ist also dort besonders gut aufgehoben, wer einen Partner fürs Leben sucht? Nein, denn mit etwas Wahrscheinlichkeitsrechnung entpuppt sich diese Aussage als Anti-Werbung. Wenn sich bei geschätzten rund 5 Millionen Mitgliedern in Deutschland sogar alle 10 Minuten zwei davon ineinander verlieben, damit aus dem Sucherpool ausscheiden und durch zwei neue Singles ersetzt werden, beträgt für ein zufällig ausgewähltes Mitglied die Wahrscheinlichkeit einer neuen Liebe pro Jahr kaum mehr als 2%.

Partnervermittlung
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Unstatistik des Monats November 2015: Lebenselixier Kaffee

Die Unstatistik des Monats November ist die in verschiedenen Medien verbreitete Meldung, Kaffeetrinken befördere ein langes Leben. So titelte beispielsweise das Hamburger Abendblatt am 18. November „Kaffee soll das Leben verlängern“. Auch die Augsburger Allgemeine berichtete am 19. November: „Kaffee verlängert das Leben“. Das klingt gut in den Ohren leidenschaftlicher Kaffeetrinker.

Kaffee
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Unstatistik des Monats Oktober 2015: Wursthysterie

Die Unstatistik des Monats Oktober ist die Zahl 18. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt, dass pro 50 g täglichen Konsums von verarbeitetem Fleisch (wie etwa Wurst) sich das Darmkrebsrisiko um 18% erhöht. Wurst wird damit in die gleiche Kategorie der krebserregenden Stoffe wie Asbest oder Zigaretten eingestuft. Diese Meldung führte in Deutschland zu einer wahren Wursthysterie. Es gibt wohl keine Zeitung und keinen Radio- oder Fernsehsender, die nicht über dieses Ergebnis berichtet hätten. So warnte die Bild-Zeitung am 27. Oktober „Wurst und Schinken als krebserregend eingestuft!“ und die „Zeit“ fragte am 26. Oktober „Rauchen kann töten, Wurst essen auch?“.

Wurst
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Unstatistik des Monats September 2015: Mindestlohn - Alle fühlen ihre Position bestätigt

Die Unstatistik des Monats September sind die vermeintlich positiven oder negativen Beschäftigungseffekte des Mindestlohns. Während beispielsweise das „Handelsblatt“ am 15. September schrieb „Die Horrorstorys haben sich nicht bewahrheitet“ und „Bild“ am 16. September titelte „Mehr Geld für 3,7 Mio. Arbeitnehmer!“, berichtete der „Focus“ am 15. September „120.000 Mini-Jobs weg - Gewerkschaft und Arbeitgeber streiten über Mindestlohn“.

Mindestlohn
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