Willkommen beim Harding-Zentrum für Risikokompetenz

Welche Risiken birgt die elektronische Patientenakte, eine Diagnose durch künstliche Intelligenz und von Gesundheits-Apps? Inwieweit kann die Teilnahme an Krebsfrüherkennungs-Programmen einen Krebstod verhindern? Mit solchen und ähnlichen Fragen befasst sich das Harding-Zentrum für Risikokompetenz. Wir erforschen, entwickeln und veröffentlichen Methoden und Instrumente, die informierte, risikokompetente und effiziente Entscheidungen im zunehmend digitalisierten Alltag ermöglichen. Damit streben wir nach einer Gesellschaft, die Risiken verstehen und mit Ungewissheit leben kann. Unsere Forschung steht für Aufklärung und für die Aufbereitung von Fakten in allgemeinverständlicher Form.

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Foto by Javier Allegue Barros

Entscheiden unter Unsicherheit

 

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Wir entwickeln Strategien, um Bürger*innen in die Lage zu versetzen, algorithmische Entscheidungsumgebungen informiert zu nutzen und zu kontrollieren.

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Risikokommunikation
 

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Die Forschungsgruppe Risikokommunikation entwickelt Strategien, um über wissenschaftliche Evidenz zu kommunizieren und diese besser zu verstehen.

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Faktenboxen
 

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Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz entwickelt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen Faktenboxen zu Gesundheitsthemen, die sich an die allgemeine Bevölkerung aber auch an Ärzt*innen richten.

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Risikokompetent?

Sind Sie risikokompetent? Testen Sie Ihr Wissen über Risiken und Unsicherheiten des täglichen Lebens in unserem Risikoquiz!

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Schnelltest Risikokompetenz

Schnelltest Risikokompetenz für Medizinstudierende, Mediziner*innen und medizinisches Fachpersonal:

Schnelltest-DE

Unstatistik des Monats

In der Unstatistik hinterfragen wir jeden Monat sowohl jüngst publizierte Zahlen als auch deren Interpretationen. Die Aktion will so dazu beitragen, mit Daten und Fakten vernünftig umzugehen, in Zahlen gefasste Abbilder der Wirklichkeit korrekt zu interpretieren und eine immer komplexere Welt und Umwelt sinnvoller zu beschreiben. Alle Unstatistiken finden Sie auch beim Twitter-Account @unstatistik

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TED-Talk Risikokompetenz

Gerd Gigerenzer zum Thema Risikokompetenz

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Aktuelle Meldungen

Schlafstörungen nehmen zu. Wirklich?

Regelmäßig vor der Zeitumstellung werden in der Presse Zahlen zur Zunahme von Schlafstörungen diskutiert.

So auch dieses Jahr: Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen angeblich, dass der Anteil von Personen mit psychisch bedingten Schlafstörungen von 2014 bis 2024 von 10,3 Prozent auf 17,9 Prozent gestiegen sei – ein Anstieg von 73,5 Prozent. Beachtlich! Vor allem die Generation Z leide zunehmend an Schlafstörungen. Der WDR, die Pharmazeutische Zeitung und andere Medien griffen – wie nicht anders zu erwarten – diese Meldung prompt auf.

Ein Mann, der seinen Kopf mit einem Kissen bedeckt, während er auf dem Bett liegt
Photo by Ron Lach from Pexels
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Femizid-Statistik: Von 0 auf 360 – warum präzise Zahlen Frauen besser schützen

Gewalt gegen Frauen ist ein gravierendes gesellschaftliches Problem. Um die richtigen Schutzmaßnahmen zu entwickeln, brauchen wir präzise Statistiken.

Unsere Unstatistik des Monats September befasst sich mit der Femizid-Statistik in Deutschland. Die Zahlen stammen aus dem „Bundeslagebild 2023: Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen“ des Bundeskriminalamts (BKA). Am 5. September 2025 hat der Satiriker Jan Böhmermann im ZDF diesem Bericht fast eine komplette Sendung gewidmet, in der die ehemalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser gezeigt wird. Auf einer Pressekonferenz sagte sie: „Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau oder ein Mädchen getötet. Das bedeutet, fast jeden Tag ein Femizid.“

Diese Gleichsetzung ist problematisch. Sie verwischt wichtige Unterschiede und erschwert gezielten Schutz.

Tanzende Frau im schwarzen Kleid vor Graffiti "Feminicidos"
Foto von Charlie Rock-driguez / pexels.com
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Wenn Statistik zum Politikum wird: Wie unbegründete Manipulationsvorwürfe der Demokratie schaden wie leichtfertig in Deutschland mit Vorwürfen

Statistiken sind die Grundlage wichtiger Entscheidungen in Politik und Wirtschaft. Wenn ihnen ohne Beweise Manipulation vorgeworfen wird, gerät mehr ins Wanken als nur Zahlenreihen. Zwei aktuelle Fälle zeigen, wie leichtfertig in Deutschland mit Vorwürfen gegen das Statistische Bundesamt umgegangen wird – und warum Sachlichkeit jetzt wichtiger ist denn je.

Wem nicht gefällt, was Zahlen zeigen, der kann die Zahlen ändern – oder die Statistikerin feuern. So geschehen in den USA: Anfang August hat US-Präsident Trump die Leiterin des Bureau of Labor Statistics (BLS), Erika McEntarfer, entlassen, weil ihm die jüngsten Arbeitsmarktdaten nicht gefielen. Trump sprach gar von „Fälschung“. Seine Begründung: Die Arbeitsmarktzahlen wurden mehrfach revidiert.

Die Opposition warf dem Präsidenten autokratisches Gebaren vor. Viele sehen die Integrität der Statistikbehörde bedroht. Es geht um Neutralität, Methodenkompetenz und politische Unabhängigkeit der amtlichen Statistik.

Wahlwerbung
Image by Eduardo Davad from Pixabay
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Unstatistik des Monats: Relative Risiken, absolute Verwirrung - Warum das Mammographie-Screening nicht hält, was es verspricht

Die „Unstatistik des Monats" Juli ist die systematische Fehlinformation zum Mammographie-Screening. Ein prominentes Beispiel zeigt, wie vermeintliche Erfolge überzeichnet und potenzielle Schäden verschwiegen werden – zum Nachteil informierter Patientenentscheidungen.

Von der ARD bis zur BILD-Zeitung berichteten deutsche Medien über eine neue Studie der Universität Münster zur Wirksamkeit des Mammographie-Screenings. Die Pressemeldungen der Universität, des Bundesamts für Strahlenschutz und des Bundesministeriums für Gesundheit feiern eine beeindruckende Zahl: „Unter den Frauen, die an dem Screening teilnahmen, gingen die Brustkrebs-Todesfälle demnach zwischen 20 und 30 Prozent zurück.“ Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung – ein Träger des Screening-Programms – verkündet unter dem Titel „Mammographie-Screening rettet Leben“ dieselbe Zahl. Und BILD glaubt: „Seit 20 Jahren rettet das Mammografie-Screening in Deutschland nachweislich Leben.“

Graues Holzlabyrinth
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Unstatistik des Monats: Lungenkrebs-Screening rettet Leben

Etwa 90 Prozent aller Lungenkrebs-Fälle sind durch Rauchen bedingt. Lungenkrebs ist einer der tödlichsten Krebsarten: nur etwa 15 Prozent der Männer (20 Prozent der Frauen) überlebt die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Kann das Leben dieser Menschen durch Früherkennung mittels Niedrigdosis-Computertomographie (kurz: LDCT)-Screening verlängert werden? Eine Flut von Artikeln aus der Medizintechnik-Branche und von medizinischen Fachgesellschaften der Pneumologie und Radiologie argumentierte, dass LDCT für aktive und ehemalige Raucher von den Krankenkassen bezahlt werden soll. „CT-Früherkennung ist eine wirksame, sichere und kosteneffektive Methode,“ versichert eine gemeinsame Pressemitteilung medizinischer Fachgesellschaften unter pneumologie.de. Die Radiologische Allianz berichtete: „In einer umfassenden belgisch-niederländischen Studie (NELSON Studie) konnte das Screening das Risiko an Lungenkrebs zu sterben, um mehr als 20 Prozent senken.

Lung Cancer
Bild von Anna Tarazevich auf Pixabay
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