Bad Statistic of the Month

Berlin psychologist Gerd Gigerenzer, economist Thomas Bauer from Bochum, and statistician Walter Krämer from Dortmund began publishing the “Bad Statistic of the Month” (“Unstatistik des Monats”) in 2012. Katharina Schüller, managing director and founder of STAT-UP, joined the team in August 2018. Every month they question recently published statistics and their interpretations. Their underlying aim is to help the public deal with data and facts more rationally, interpret numerical representations of reality correctly, and describe an increasingly complex world more adequately. Further information on this initiative can be found at www.unstatistik.de and on the Twitter account @unstatistik.

The Unstatistik des Monats/Bad Statistic of the Month is available in German only.

Alle Unstatistiken des Monats

Die dicken Kinder von Hessen

Die Unstatistik des Monats Juli ist die von vielen Medien kolportierte starke Zunahme der Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. So titelte bild.de am 5. Juli „Die dicken Kinder von Hessen“, hessenschau.de schrieb „Immer mehr Kinder sind extrem übergewichtig“ und laut der Überschrift einer von Zeit.de übernommenen Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ist der „Anteil übergewichtiger Kinder stark gestiegen“.

Zeit.de spricht von „einem Zuwachs von fast zwölf Prozent“ an Jungen und Mädchen mit Adipositas zwischen 2019 und 2021 in Thüringen. Die online-Ausgabe der Bild-Zeitung berichtet, dass der Zuwachs in Hessen sogar mehr als 15 Prozent beträgt. Auch hätten die absoluten Zahlen stark übergewichtiger Kinder, diesmal über zehn Jahre gerechnet, dramatisch zugenommen. Zurück gehen die Meldungen auf Auswertungen der Barmer Krankenkasse.

Waage und Maßband
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Unstatistik des Monats: Der Klimawandel führt zu mehr Frühgeburten

Die Unstatistik des Monats Juni sind Meldungen des ZDF und der FAZ zu einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Die in der angesehenen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie verwendet Daten von knapp 26.000 Geburten aus den Sommermonaten Mai bis September der Jahre 1999 bis 2021, die mit Temperaturdaten verknüpft wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Risiko von Frühgeburten um 45 Prozent anstieg, wenn die letzten zwei Tage vor der Geburt außergewöhnlich heiß waren, verglichen mit Geburten, denen höchstens ein besonders warmer Tag vorangegangen war. „Außergewöhnlich heiß“ bedeutet dabei, dass die gefühlten Temperaturen höher waren als in 99 Prozent der Fälle. Das dürfte den in der Pressemitteilung genannten 35 Grad entsprechen. Bei der gefühlten Temperatur wird neben der tatsächlich gemessenen Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit berücksichtigt.

Baby hält Hand von Mutter
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Unstatistik des Monats: Der Gardasee ist halb leer

Beliebtes Urlaubsziel fällt trocken: Gardasee nur noch zu 38 Prozent gefüllt“, alarmierte uns der Stern und befürchtete: „Drohen Duschverbote und leere Pools?“ Das RedaktionsNetzwerk Deutschland meldete: „Der Gardasee, das größte Wasserreservoir Italiens, ist bei nur noch 35 Prozent seiner Speicherkapazität angelangt.“ Ähnlich berichtete auch das Handelsblatt: „Der Gardasee führt so wenig Wasser wie seit 70 Jahren nicht mehr. Laut neuesten Satellitenaufnahmen erreicht er nur um die 40 Prozent seines Fassungsvermögens.“ (2. Mai, 2023, S. 14) Merkur.de zeigte sogar Satellitenbilder, die den dramatischen Rückgang des Wassers demonstrieren sollten – und die Kronen Zeitung warnte: „Dramatisches Video zeigt austrocknenden Gardasee.“ 

Bäume vor dem See
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E-Bike-Fahren senkt Herzinfarktrisiko um 40 Prozent

Die Unstatistik des Monats April ist die Berichterstattung über eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zu den Auswirkungen des regelmäßigen Radelns mit einem E-Bike („Impact of electrically assisted bicycles on physical activity and traffic accident risk: a prospective observational study“). Das Risiko eines Herzinfarktes reduziere sich dadurch um 40 Prozent, berichtete beispielsweise die „Frankfurter Rundschau“ (Sportmediziner überrascht: E-Bike fahren reduziert Herzinfarktrisiko fast um die Hälfte) am 3. April, „Regelmäßiges E-Bike-Fahren senkt das Herzinfarkt-Risiko“ schrieb auch die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“. Die Unstatistik des Monats April ist die Berichterstattung über eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zu den Auswirkungen des regelmäßigen Radelns mit einem E-Bike („Impact of electrically assisted bicycles on physical activity and traffic accident risk: a prospective observational study“). Das Risiko eines Herzinfarktes reduziere sich dadurch um 40 Prozent, berichtete beispielsweise die „Frankfurter Rundschau“ (Sportmediziner überrascht: E-Bike fahren reduziert Herzinfarktrisiko fast um die Hälfte) am 3. April, „Regelmäßiges E-Bike-Fahren senkt das Herzinfarkt-Risiko“ schrieb auch die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“.

E Bike FahrerInnen
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Unstatistik des Monats: Skoda-Fahrer sind am klügsten

Die Unstatistik des Monats ist eine Studie des britischen Vergleichsportals „Scrap Car“ für Gebrauchtwagen, nach der die Automarke, die Antriebsart eines Autos oder dessen Farbe viel über Intelligenz des Fahrers verraten sollen. Darüber berichteten unter anderem sueddeutsche.deautobild.de und t-online.de. Nach den Ergebnissen dieser Studien haben Skoda-Fahrer den höchsten Intelligenzquotienten, gefolgt von Besitzern von Autos der Marken Suzuki und Peugeot. Am dümmsten sind Fahrerinnen und Fahrer der Marken BMW, Fiat und Land Rover. Auch von der Farbe und der Antriebsart eines Autos könne man Rückschlüsse auf die Intelligenz der Fahrer ziehen: Weiße und graue sowie benzingetriebene PKWs haben relativ schlaue Fahrer. Ist das Auto hingegen silbern oder grün oder ein Elektrofahrzeug, ist der Fahrer vergleichsweise dumm. Und wenn Sie sich ihr Kennzeichen personalisieren lassen, sind Sie ebenfalls eher dumm.

Hände am Lenkrad
Matheus Ferrero über Pexels
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