Berlin psychologist Gerd Gigerenzer, economist Thomas Bauer from Bochum, and statistician Walter Krämer from Dortmund began publishing the “Bad Statistic of the Month” (“Unstatistik des Monats”) in 2012. Katharina Schüller, managing director and founder of STAT-UP, joined the team in August 2018. Every month they question recently published statistics and their interpretations. Their underlying aim is to help the public deal with data and facts more rationally, interpret numerical representations of reality correctly, and describe an increasingly complex world more adequately. Further information on this initiative can be found at www.unstatistik.de and on the Twitter account @unstatistik.
Bad Statistic of the Month
Alle Unstatistiken des Monats
Unstatistik des Monats Dezember 2012: Mineralöl in Adventskalendern
Im Fokus der Unstatistik des Monats stehen im Dezember Mineralölrückstände in Adventskalendern. Von dieser Substanz hatte die Stiftung Warentest Ende November in manchen Produkten mehr als zehn Milligramm pro Kilogramm Schokolade festgestellt. In der Folge mussten mehrere Firmen ihre Produkte aus den Regalen nehmen, mit Schäden für die Hersteller von mehreren 100.000 Euro. Inzwischen haben die betroffenen Firmen Klage angedroht.
Unstatistik des Monats November 2012: Polen sind fleißiger als Deutsche
Als Unstatistik des Monats November bezeichnen wir die Aussage: "Polen sind fleißiger als Deutsche", geäußert von Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich eines Treffens mit den Staatsoberhäuptern Italiens und Polens am 19. November 2012 in Neapel. Dieser Satz mag als Kompliment hingehen, nicht aber als aussagekräftige Statistik. Verwendet man die jährliche Arbeitszeit je Erwerbstätigen, wie sie beispielsweise von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ausgewiesen wird, ist Joachim Gauck insofern korrekt, als die in dieser Erhebung erfassten Polinnen und Polen pro Jahr im Durchschnitt 1.937 Stunden arbeiten, die in dieser Statistik registrierten Deutschen dagegen nur 1.413 Stunden.
Unstatistik des Monats Oktober 2012: Armut ist nicht Ungleichheit
Die Unstatistik des Monats Oktober heißt 15,8% und kommt vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden: „15,8% der Bevölkerung waren 2010 armutsgefährdet“ meldeten die Amtsstatistiker am 17. Oktober 2012 (zur Pressemitteilung).
Unstatistik des Monats September 2012: Gen-Mais tötet
Die Unstatistik des Monats September ist die Meldung, dass genmodifizierter Mais Krebs erzeugen soll. Ein Wissenschaftlerteam um den Franzosen Gilles-Eric Séralini hatte berichtet, dass bei Ratten, die über einen längeren Zeitraum mit genmodifiziertem Mais gefüttert worden waren, schwere gesundheitliche Schäden aufgetreten sind. Insbesondere starben diese Ratten häufiger als andere an Krebs. Damit sei die genetische Modifikation des Futters als Verursacher von Krebs identifiziert (zur Studie).
Unstatistik des Monats August 2012: Dick macht doof und depressiv
Als Unstatistik des Monats August deklarieren die Urheber der gleichnamigen Aktion Meldungen in deutschen Medien, die ursächliche Zusammenhänge von Essgewohnheiten, Depressionen, Intelligenz, Körpergewicht und Schulbesuch suggerieren.