Berlin psychologist Gerd Gigerenzer, economist Thomas Bauer from Bochum, and statistician Walter Krämer from Dortmund began publishing the “Bad Statistic of the Month” (“Unstatistik des Monats”) in 2012. Katharina Schüller, managing director and founder of STAT-UP, joined the team in August 2018. Every month they question recently published statistics and their interpretations. Their underlying aim is to help the public deal with data and facts more rationally, interpret numerical representations of reality correctly, and describe an increasingly complex world more adequately. Further information on this initiative can be found at www.unstatistik.de and on the Twitter account @unstatistik.
Bad Statistic of the Month
Alle Unstatistiken des Monats
Unstatistik des Monats Oktober 2013: Fehlende Informationen zu Nutzen und Schaden des Brustkrebs-Screenings
Die Unstatistik des „Brustkrebsmonats“ Oktober ist anders als üblich: es geht dieses Mal um Statistiken, die nicht berichtet wurden. Berichtet wurde, von Nord bis Süd, über Kampagnen zur „Brustkrebsvorsorge.“ So berichtete die Bild-Zeitung am 22. Oktober „ Die Alster leuchtet pink – Kampagne gegen Brustkrebs“ und die Österreichische Krebshilfe bot „Pink Ribbon Toaster“ zum Verkauf an. Vom Nordkurier bis zur Krebshilfe sprachen viele irreführend von „Vorsorge“, obgleich es sich um Früherkennung handelt. Vorsorge verringert die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, Früherkennung nicht. Früherkennung setzt voraus, dass der Krebs schon da ist.
Unstatistik des Monats September 2013: Schweizer auf Platz 1 des Reichen-Rankings
Die Unstatistik des Monats September 2013 ist das von einigen Medien auf Basis des Global Wealth Reports der Allianz vorgenommene „Reichen-Ranking“. So titelte die Bild am 25. September: „Deutsche sind Europas Sparmeister – Schweizer auf Platz 1 im Reichen-Ranking“.
Unstatistik des Monats August 2013: Frühstück beugt Herztot vor
Die Unstatistik des Monats August bezieht sich auf eine Meldung, wonach Menschen, die das Frühstück ausfallen lassen, ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben. „Verzicht auf Frühstück erhöht das koronare Risiko signifikant“, meldete etwa die Ärzte Zeitung online am 2. August.
Unstatistik des Monats Juli 2013: Statistiken zur Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa führen in die Irre
Die Unstatistik des Monats Juli ist die von vielen Medien und Politikern jeglicher Couleur bemühte hohe Jugendarbeitslosigkeit in den von der Staatsschuldenkrise gebeutelten Ländern der EU, wie beispielsweise die Meldung „Griechenland, trauriges Beispiel der Eurozone - 60 Prozent Jugendarbeitslosigkeit“ des Nachrichtensenders n-tv vom 1. Juli.
Unstatistik des Monats Juni 2013: Vergifteter Urin
Die Unstatistik des Monats Juni bezieht sich auf eine Meldung des Südwestrundfunks in der SWR Landesschau vom 13. Juni 2013. Danach konnte bei 70 Prozent aller deutschen Großstädter das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin nachgewiesen werden. Diese Zahl resultiert aus einer Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie seines europäischen Dachverbands Friends of the Earth. Untersucht wurden insgesamt 182 Stadtbewohnern aus 18 Ländern, davon zehn aus Deutschland.