Bad Statistic of the Month

Berlin psychologist Gerd Gigerenzer, economist Thomas Bauer from Bochum, and statistician Walter Krämer from Dortmund began publishing the “Bad Statistic of the Month” (“Unstatistik des Monats”) in 2012. Katharina Schüller, managing director and founder of STAT-UP, joined the team in August 2018. Every month they question recently published statistics and their interpretations. Their underlying aim is to help the public deal with data and facts more rationally, interpret numerical representations of reality correctly, and describe an increasingly complex world more adequately. Further information on this initiative can be found at www.unstatistik.de and on the Twitter account @unstatistik.

The Unstatistik des Monats/Bad Statistic of the Month is available in German only.

Alle Unstatistiken des Monats

Unstatistik des Monats Februar 2017: Postfaktische US-Terrorismus-Politik

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete einen Erlass zum “Schutz der Nation vor der Einreise ausländischer Terroristen”, laut dem Bürgern aus sieben Ländern mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung die Einreise in die USA 90 Tage lang nicht erlaubt sein sollte. Diesem Erlass folgten Gerichtentscheide und empörte Reaktionen seitens der neuen US-Regierung gegen die Richter, über die die Presse ausführlich berichtete. Die Unstatistik des Monats Februar betrachtet die Faktenlage für diesen Erlass Trumps. Dieser sieht einen Einreisestopp für Bürger von genau sieben Staaten vor. Als Begründung dafür wurde der Anschlag vom 11. September 2001 genannt sowie behauptet, dass auch danach viele im Ausland geborene Personen wegen terroristischer Taten angeklagt oder verurteilt worden seien. Daher sollten Personen aus Irak, Syrien, Libyen, Somalia, Jemen, Sudan und Iran nicht einreisen dürfen.

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Unstatistik des Monats Januar 2017: Feinstaub durch Silvesterknaller - Schall und Rauch statt akute Gesundheitsgefahr

Als vermeintliche Umweltsünder ins neue Jahr: Mit Sätzen wie „Die Deutschen haben ihre Luft an Silvester mit Lust und Vorsatz vergiftet“ geißelten Medien wie die Süddeutsche Zeitung oder Focus Online in den ersten Januartagen die private Böllerei. Was für viele Menschen in Deutschland als gute Tradition zum Jahreswechsel gilt, gehöre angesichts der Feinstaubbelastung als „nicht mehr zeitgemäßes Vergiften der Luft“ verboten, wird etwa der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Jürgen Resch zitiert. Die Medien beriefen sich in ihren Artikeln auf die hohen Feinstaubkonzentrationen um 1 Uhr nachts, also unmittelbar nach dem Böller-Höhepunkt. Zu dieser Zeit wurden etwa in Berlin und Leipzig Spitzenwerte erreicht, die den EU-Tageshöchstrichtwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter um ein Vielfaches überschritten. Gleichzeitig wiesen die Artikel auf die negativen Folgen für Atemwege und Herz-/Kreislauferkrankungen hin.

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Unstatistik des Monats Dezember 2016: Big Data knackt Ihre Psyche

„Zeige mir deine ‚Facebook-Likes’ und ich sage dir, wer du bist.“ Wie ein Lauffeuer verbreitete sich im Dezember die Botschaft, dass ein derartiger Facebook-Algorithmus Donald Trump zum Wahlsieg verholfen haben soll. Viele renommierte Medien stellen diese Behauptung in Frage, denn bewiesen hat der auslösende Artikel im Schweizer „Das Magazin“ den Zusammenhang keinesfalls. Doch warum wird nicht auch der Algorithmus selbst hinterfragt? Grund dazu gibt es, schließlich behauptet dessen Entwickler, dass er aufgrund von „Gefällt-mir“-Angaben, psychometrischer Tests und dem Facebook- Profil  einer Person genaue Aussagen über ihre Persönlichkeit treffen könne. So könne, wie der Artikel im Magazin behauptet, mit einer Genauigkeit von 88% vorhergesagt werden, was für eine sexuelle Orientierung ein Mann hat. „Facebook knackt Ihre Psyche“ verriet uns denn auch chip.de.

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Unstatistik des Monats November 2016: Noch 170 Jahre bis zur Gleichberechtigung von Mann und Frau

Die Unstatistik November ist: „Erst im Jahr 2186 werden Frauen und Männer wirtschaftlich gleich gut aufgestellt sein.“ So berichtete das Schweizer Magazin Blick. Auch Focus online und andere deutsche Medien griffen diese Zahlen aus dem „Gender Gap Report“ des Weltwirtschaftsforums vom 25. Oktober auf und meldeten noch im November: „Es dauert noch 170 Jahre bis zur Gleichberechtigung“.

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Unstatistik des Monats Oktober 2016: Das Glück macht einen Sprung!

Krieg im Nahen Osten, Flüchtlingskrise, Terrorgefahr, Brexit, Klimawandel – aber die Deutschen werden glücklicher, so das von nahezu allen Presseorganen aufgenommene Ergebnis des von der Deutschen Post herausgegebenen Glücksatlas, über den unter anderem Zeit Online oder auch heute.de am 18. Oktober berichtet haben. „Das Glück der Deutschen macht einen deutlichen Sprung“ – sagt man uns dort schon im Titel. In der Studie hatten Deutsche ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 beurteilt. Gegenüber dem Vorjahr ist diese im Mittel von 7,0 auf 7,1 gestiegen! Mit diesem „deutlichen Sprung“ von 0,1 habe Deutschland endlich das jahrelang zu beobachtende „Zufriedenheitsplateau“ von 7,0 verlassen, so die Berichte. Und es wurden auch munter Vergleiche sowohl einzelner Regionen über die vergangenen Jahre als auch Vergleiche zwischen einzelnen Regionen gefeiert oder beklagt. So titelte RP Online „Menschen in Köln sind glücklicher als in Düsseldorf“ oder die B.Z. Berlin „Berliner werden immer unglücklicher“. Hat das Glücksniveau in Deutschland nun wirklich endlich die magische Marke von 7,0 durchbrochen? Sind Kölner wirklich glücklicher als Düsseldorfer und werden Berliner immer unglücklicher?

Glücksatlas
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